Serious Sam ist der Name einer Serie von Ego-Shooter-Spielen mit der Hauptfigur Sam “Serious” Stone. In der vom kroatischen Hersteller Croteam als Trilogie geplanten Serie sind bislang zwei Spiele erschienen. Serious Sam 2 erschien im Herbst 2005; First und Second Encounter zählen als ein Titel, wurden beide als Mid-Price verkauft und auf der Xbox als ein.
Handlung
Die Ausgangslage der Spielereihe ist das 21. Jahrhundert, in der die Menschheit eine Vielzahl von Kolonien im Weltall besitzt, diese werden durch ganze Horden außerirdischer Monster attackiert. Die Fremden, die vom Bösewicht Mental befehligt werden, erobern Kolonie um Kolonie bis schließlich das gesamte Imperium der Menschheit auf die Erde selbst geschrumpft ist. Um das Überleben der Menschheit zu sichern, wird der Kriegsheld Sam “Serious” Stone, eine lebende Legende, durch ein in Ägypten gefundenes antikes Portal zurück in die Vergangenheit geschickt und landet im Ägypten über 1000 Jahre vor Christus und findet heraus, dass die damals auf der Erde gelandeten Sirianer von den Ägyptern als Götter verehrt wurden und dass deren Raumschiff immer noch irgendwo im Sonnensystem liegen muss. Auf der Suche danach stellen sich ihm jedoch ganze Horden außerirdischer Kreaturen in den Weg.
In The Second Encounter hingegen stürzt Sam mit dem gefundenen Raumschiff auf der Erde in Südamerika ab und muss sich sowohl durch den Dschungel als auch durch Babylon und mittelalterliche Städte kämpfen. In einer gotischen Kathedrale findet er schließlich ein weiteres Raumschiff, mit dem er erneut in Richtung Sirius aufbricht, um Mental zu stellen.
Spielprinzip
Serious Sam unterscheidet sich im Spiel-Design deutlich von anderen Standard-Ego-Shootern. Entgegen dem von Half-Life und ähnlichen Spielen ausgelösten Trend setzte Serious Sam nicht auf eine epische Handlung, lebensnahe Spielwelt und möglichst hohen Realismus. Die Handlung ist simpel gehalten, der Spieler (Serious Sam) will den intergalaktischen Erzschurken Mental und seine Schergen davon abhalten, das Universum zu erobern und bereist zu diesem Zweck verschiedene Welten, um dort unterschiedlichen Gegnern Einhalt zu gebieten.
Die Spiele zeichnen sich vor allem durch eine farbenfrohe Levelgestaltung, weitläufige und sehr einfach gehaltene Areale sowie skurrile Gegner wie kopflose Kamikazebomber oder Riesenskorpionen inkl. Railgun anstelle eines Armes und Waffensysteme wie Plasmagun, Raketenwerfer oder Minigun aus. Der Spieler wird mit einer äußerst großen Zahl von Gegnern konfrontiert, die aber nur ein Mindestmaß an künstlicher Intelligenz aufweisen. Der Spielverlauf ist dadurch meist sehr hektisch und besteht im schnellen Töten rein zahlenmäßig überlegener, aber stupider Horden von Monstern. Das Spiel arbeitet mit einer Vielzahl an versteckten Leveln und Geheimgängen (Secrets), die den Spieler zum Schmunzeln anregen. So kann man in einem der Levels etwa einen Raum finden, in dem eine Gruppe von Gegnern eine Pokerrunde veranstaltet, an einer anderen Stelle findet man einen in einem Kühlschrank eingefrorenen Pinguin, und in einer abgelegenen Ecke einen Gegner, der sich zur Tarnung als Baum verkleidet hat.
Das Spieldesign verbindet hitzige Massenschlachten mit einem skurrilen, selbstironischen Humor. Die Serious-Sam-Spiele enthalten viele Anspielungen auf andere Egoshooter wie Quake (Spieleserie) (Zitat: “The earth can shake, but I won’t quake!”), Unreal (Zitat:”I like collecting big guns. It looks so…unreal.) oder Duke Nukem. Die Beschreibungen der Gegner sowie die Kommentare des Protagonisten ( “Double your gun, double your fun!” oder “Rocketranger, ready to rock it!”) und seines implantierten (im ersten Teil geschlechtsneutralen, in den anderen Teilen weiblichen) Computersystems bieten Gelegenheit zu weiteren Scherzen, anstatt (wie sonst eher üblich) die Hintergrundgeschichte zu vertiefen. Auch die Atmosphäre des Spiels und die Hintergrundmusik sind nicht egoshootertypisch düster, sondern eher unbeschwert. Man bereist im ersten Teil The First Encounter beispielsweise das alte Ägypten, und dementsprechend sind viele Levels relativ hell gehalten.
Im Einzelspielermodus ist durch den meist einfachen räumlichen Aufbau ein Verlaufen weitestgehend ausgeschlossen. Üblicherweise betritt der Spieler einen relativ überschaubaren Raum, wonach sich die Aus- und Eingänge automatisch verschließen und Horden an Gegnern hereinteleportiert werden. Nachdem diese gefallen sind, öffnen sich entweder die Türen zum nächsten Abschnitt, oder es werden Munition, Panzerung und Lebensenergie in großem Umfang hereinteleportiert, worauf anschließend weitere Gegnerwellen folgen. Die Rätsel beschränken sich auf ein Minimum, meist muss man innerhalb einer solchen Arena lediglich einen Schalter finden und betätigen.
Im Mehrspielermodus ist der genretypische Spielmodus Deathmatch und ein Koop-Modus für die Singleplayer-Missionen anzutreffen. Im kooperativen Modus ist es möglich, den Spielverlauf weitestgehend anzupassen, so kann beispielsweise nicht nur der Schwierigkeitsgrad geändert werden, sondern es ist auch möglich, den Monstern ein Handicap von bis zu 400 % ihrer normalen Lebensenergie zu verabreichen. Hier materialisieren sich die Spielfiguren nach ihrem vorzeitigem Ableben meist wieder nahe dem aktuellen Kampfgeschehen.
Grafisch setzten beide Teile zwar keine neuen Maßstäbe, allerdings nutzten beide Spiele die Programmierschnittstelle OpenGL. Als herausragend wurde jedoch die Performance der Grafik-Engine angesehen. Selbst bei einer sehr großen Zahl von animierten Gegnern bleibt der Spielfluss stets flüssig.
Details zum Spiel
- Prozessor: AMD K6-3 400 MHz
- Pentium II
- Celeron-A 300 MHz
- 64 MB RAM
- OpenGL-fähige 3D-Grafikkarte
- 150 MB freier Festplattenspeicher